nachdem ich mir bei de Werkzeugfee eine 220l Strahlkabine besorgt habe ist diese nur mit Granatsand betrieben worden, volle Pulle , grösste Düse mit 10 bar. Hat auch prima gefunzt zum Felgenhälften entrosten, Schwinge und anderen Stahlteilen.
Den Sand wird demnächst in eine andere grössere Kabine -welche auch CB und CY Rahmen aufnehmen kann- transferiert und dann soll die 220l Kabine ihrer eigentlichen Bestimmung zugeführt werden - dem Glasperlstrahlen von Motorgehäusen.
Hierzu hab eich einîge Fragen: 1 Mit welchem Druck soll ich strahlen ? 2 Welche Düsengrösse ist ideal ? 3 Dichtflächen abkleben ? 4 Lackierte Motorteile vorher abbeizen? 5 ?? Sonstges beachten?
Irgendwo habe ich gelesen dass Gehäuseinnenseiten nicht gestrahlt werden soll da Glasbruchstücke im Aluminium zurückbleiben könnten, dann beim Warmwerden vom Oel ausgespült werden könnten und somit den Motor ruinieren würden? Unser Freund Titi64 entfernt die Lager nicht, er klebt sie nur mit Dukttape zu und reinigt sie sie danach penibel da bei quasi all seinen Motorneuaufbauten die Lager allesamt noch in sehr gutem Zustand waren ,jedoch 8 von 12 Zylinderköpfe eingelaufene Nockenwellenlager hatten.
Ich nutze auch fast nur noch ausschließlich Glasperlen in meiner Kabine. Wie bei fast jedem Strahlmittel richtet sich der Druck nach dem zu bearbeitenden Material und dem Grad der Verunreinigung/Oberflächenbeschaffenheit - Bei verschmutzten, angelaufen oder grob Lackierten Alu-Motorteilen hat sich bei mir ein Druck zwischen 5 und 6,5 bar bewährt - Je weniger um so besser (längere Standzeit des Mediums, weniger Energieverbrauch der Anlage, weniger Staub).
Bei der Düse arbeite ich auch meißtens mit der größten Düse, selten wechsel ich bei Kleinteilen auf eine kleinere Düse - Mit der großen lassen sich Flächen am gleichmäßigsten bearbeiten...
Dichtflächen/Planflächen klebe ich immer DICK mit Gewebeband ab, sofern ich nicht die Möglichkeit habe die Flächen später nochmal zu planen.
Lager, Dichtungen, Simmerringe, etc. würde ich maximal als Platzhalter im Werkstück lassen, damit kein Medium in die Lagersitze kommt - Danach würden sie ohne wenn und aber in die Tonne wandern... ich würde nie auf die Idee kommen ein Lager oder ähnliches nochmal zu verwenden, welches das Innere der Strahlkabine kennengelernt hat (so gut kann man meiner Meinung nach nicht reinigen/abkleben, geschweige denn, dass es den Aufwand lohnt)
Zu den Innenseiten: Im KFZ Bereich ist es bei uns üblich z.B. grade die Brennkammern eines (Alu)Zylinderkopfes mit Glasperlen bei hohem Druck zu strahlen - Damit wird eine Oberflächenverdichtung im Alu erreicht. Danach kann sich Dreck und Ruß nicht mehr so gut im Kopf absetzen und er ist thermisch höher belastbar. Bei Gehäuseteilen sehe ich auch nur Vorteile - Ordentliche Reinigung vorrausgesetzt (In heißer Lauge abspühlen/einweichen)
Kleiner Tipp noch: Mach eine vernünftige Erdung an die Kabine, wenn du mit Glasperlen mal hochlegierte Metalle oder Chrom gestrahlt hast, weißt du warum :))