Beim Kauf vor einem Jahr fuhr meine CB50 etwa 35km/h bei ca. 5500U/min und zog keinen Fisch vom Teller. Ich habe dann natürlich die Spätverstellung arretiert und ein 13er Ritzel eingebaut. Danach fuhr sie auf der Geraden 50-55km/h. Die 40km/h werden jetzt bei 5800U/min im 4ten Gang erreicht. Die Geschwindigkeit reicht mir ja, nur bei leichten Steigungen (bis ca. 6%) muß ich dann öfter in den dritten Gang schalten. Deshalb dachte ich, das die Frühverstellung vielleicht etwas mehr Kraft am Berg bringt.
Ich habe mir eine spiegelverkehrte Grundplatte gefräst. Weil sich beim Umdrehen der Fliehgewichte ja ein Versatz der kleinen Verstellhebel (die die Hülse verdrehen) ergibt, habe ich im Polrad die Gewindebohrungen entsprechend versetzt. Der Zündzeitpunkt ist also wieder an genau der selben Stelle wie beim Original und der Keil kann drin bleiben. Ein Tritt und sie lief wieder.
Der Zündzeitpunkt mit der Stroboskoplampe im Leerlauf ist der selbe wie beim Original. Normalerweise müßte sich beim Hochdrehen die F-Markierung doch nach rechts verschieben (Frühverstellung). Sie verschiebt sich aber nach links. Wenn ich jetzt nicht falsch denke, ist das die verkehrte Richtung. Dürfte eigentlich nicht sein. Zwischen dem F und dem T-Strich sind ja zwei Striche. So wie ich das verstehe, muß bei der Spätverstellung im Original bei Höchstdrehzahl das Dreieck am Motorgehäuse dazwischen stehen. Bei der Frühverstellung müßte das ja in entgegengesetzter Richtung funktionieren.
Bei einer Probefahrt konnte ich keinen Unterschied zu vorher feststellen. Ich habe gedacht, die Federvorspannung ist vielleicht zu groß. Ich habe dann die Federhaltearme soweit zusammmen gebogen, bis die Federn gerade so anlagen, also keine Vorspannung mehr. Danach hat sie nur bis ca. 5000U/min gedreht, dann Fehlzündungen. Federhaltearme schrittweise wieder aufgebogen bis zum Original. Ergebnis: bei jedem Aufbiegen auch schrittweise Erhöhung der Drehzahl bis Fehlzündungen. Bei der Original Federvorspannung läuft sie am besten, aber auch nicht mehr als 9000U/min.
Wenn man sich die 80er Frühverstellung anschaut, dann fällt auf, daß die Hebelarme (also auch Fliehgewichte) länger sind und die Federn kleiner und schwächer aussehen.
Vielleicht hat ja einer einem Tip. Nur so am Rande: bitte keine "Amateurtips", sondern vom "Profischrauber", ich selber kenne mich genügend mit Motortechnik aus, mit Elektrik nicht so viel. Kerze, Vergaser, Unterbrecher usw. alles in Ordnung. Suchfunktion usw. habe ich schon ausgiebig benutzt, aber keinerlei Infos über mein Problem gefunden.
Gruß aus Mittelhessen,
Holger
Im Polrad die Spiegelverkehrte Zündung mit Versatz auf dem Polrad. Unten drunter die Original Grundplatte [img width=300 height=400]http://i39.photobucket.com/albums/e200/TinaHe/Holgi/cb50-1-1.jpg[/img]
ja das ist in der tat so eine Sache mit den Federn. Da es sich hier um eine mechanische Zündverstellung dreht, haben die kleinen Federn, je nach Vorspannung schon Ihre jeweilige Funktion. Bringst Du die Federn auf eine zu große Vorspannung, werden diese verspätet durch die Rotationskraft zum verschieben des Zündzeitpunktes führen. Sind die Feder zu wabbelig eingehängt, so wird die Drehzahl bei kleiner gleich 5.000 U/min schon die Zündung auf Spät stellen. Dies entspricht genau den Erkenntnissen die Du bereits gemacht hast.
Danke, die Links kenne ich schon, aber sie helfen mir auch nicht weiter.
Zitat Sind die Feder zu wabbelig eingehängt, so wird die Drehzahl bei kleiner gleich 5.000 U/min schon die Zündung auf Spät stellen. Dies entspricht genau den Erkenntnissen die Du bereits gemacht hast.
Die Zündung müßte nach dem Umbau aber auf früher stellen, was sie meiner Meinung nach nicht macht.
Hat denn keiner einen Tip, oder ist das Thema so langweilig?
Das gleiche wie du hatte ich auch schon vor, also den Versatz der Zündnocke beim spiegelverkehrtem Einbau der Fliehkraftgewichte durch einen Versatz der Grundplatte um 20° auszugleichen, um den Polradkeil behalten zu können. Allerdings hab ich mir nicht extra ne neue Grundplatte gefräst sondern einfach zwei neue Gewinde ins Polrad gebohrt um die Grundplatte so um 20° versetzen zu können... naja selbe Idee... :)
Ob das nun so funktionieren kann haben wir dann versucht hier im forum zu klären... glaube "Wieder mal 180° Polradumbau" hieß der Beitrag. So ein richtiges Ergebnis, ob es denn jetzt so möglich ist gab es nicht, aber ralf meinte damals folgendes:
Zitat Hallo calli, Das Problem bei den 50er Polrädren ist die Position der Magneten. Wenn Du nur die Nocke verdrehst öffnet der UNterbrecher zwar zum richtigen Zeitpunkt, aber durch die falsche Position der Magneten ist der Zündfunke so schwach dass der Motor aussetzer hat. Das CY80 Polrad hat die Magneten anders positioniert. Wenn Du Polradmarkierungen und Keilnut an der original Position lassen willst, müsstest Du die Magneten versetzen (habs noch nicht versucht, denke aber dass zwei ausreichen) oder die Zündung wie es hier im Forum auch schon Mitglieder gemacht haben, auf Batteriezündung umbauen.
...das sollte dann wohl deine Fehlzündungen erklären!
Aber das mit mit deinem Polrad is schon so richtig... das stellt auf jedenfall auf Frühzündung um, denn die "Hülse" wird ja von den "Verstellhebeln" nach rechts gedrückt bei zunehmender Drehzahl, also auf Frühzündung gestellt!
So hoffe ich konnte dir helfen... wenn nicht frag nach!!! :box:
hier nochmal wie ich mir das damals gedacht hatte...
calli
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